Schlagwort-Archive: Edward Snowden

Die Vierte Gewalt im Tumult

Der folgende Text ist ein Beitrag von Tilo Jung und mir zur neuerlichen Debatte über den Journalismus.

Edward Snowden hat nicht nur den Datenhunger der Geheimdienste enthüllt. Seine Enthüllungen haben auch eine Debatte über den Journalismus in Gang gebracht. Sind Journalisten als Vierte Gewalt nicht immer auch Aktivisten? Oder ist Aktivismus mit Journalismus nicht mit einander vereinbar? Was hat das Handwerk des Journalisten mit einer politischen Haltung zu tun? Weiterlesen

Verrat als Literatur

Was ist das für ein Dokument, das der britische TV-Sender Channel 4 am ersten Weihnachtstag in Verkehr brachte? Der Kanal setzt eine Tradition fort, bietet eine Alternative zur Weihnachtsansprache der Königin. Die Auswahl der Episoden belegt etwas ziemlich Banales: Durch die Adern der Konkurrenz fließt kein blaues, sondern bloß Celebrity-Blut. Die Speaker reüssierten auf ziemlich unterschiedlichen Tanzflächen. Edward Snowden und der frühere iranische Staatspräsident Ahmadinedschad markieren die politischen Pole. Ihr Take in der Dramaturgie des Senders folgt nicht den eigenen Skripten, sondern einer Agenda des Senders. Was hat Channel 4 dazu bewogen, Edward Snowden zu casten? Weiterlesen

Sichergestellt

 

Hiermit beschlagnahme ich …. So könnte Edward Snowden eines Tages auf Hawaii gedacht haben, bevor er sich via Hongkong auf den Weg nach Scheremetjewo machte. Er stellte Beweismaterial sicher. Patrick Bahners´ Idee, das Enthüllen, das Unterschlagen, das Entwenden und das Verraten in die juristische Variante eines Beschlagnahmebeschlusses zu verwandeln, steht als Beispiel für semantische Operationen in dieser Causa nicht allein. Plötzlich hören wir von Amerikanern, die Snowdens Handeln im Einklang mit amerikanischen Werten sehen. Plötzlich betrachten wir Snowden als Boten einer Kopernikanischen Wende unserer Kulturgeschichte. Plötzlich: das ist die Pointe der Geschichte, verstehen wir uns selbst nicht mehr. Weiterlesen