Archiv für den Monat: Dezember 2013

Verrat als Literatur

Was ist das für ein Dokument, das der britische TV-Sender Channel 4 am ersten Weihnachtstag in Verkehr brachte? Der Kanal setzt eine Tradition fort, bietet eine Alternative zur Weihnachtsansprache der Königin. Die Auswahl der Episoden belegt etwas ziemlich Banales: Durch die Adern der Konkurrenz fließt kein blaues, sondern bloß Celebrity-Blut. Die Speaker reüssierten auf ziemlich unterschiedlichen Tanzflächen. Edward Snowden und der frühere iranische Staatspräsident Ahmadinedschad markieren die politischen Pole. Ihr Take in der Dramaturgie des Senders folgt nicht den eigenen Skripten, sondern einer Agenda des Senders. Was hat Channel 4 dazu bewogen, Edward Snowden zu casten? Weiterlesen

Das Glucksen der Nahles

Eine seltsame Veranstaltung war das gestern. Noch ist niemand gewählt. Noch hat niemand eine Regierungserklärung abgegeben. Noch weiß niemand, wo die Reise hingeht. Und schon stellt dieser voreilige Herr Jauch die Frage, wie wir regiert werden. Und ausgerechnet diejenigen sollen die Frage beantworten, die von den Personalentscheidungen der Bundeskanzlerin bzw. ihrer Parteiführungen über Nacht überrascht wurden (oder auch nicht).

Es gehört zu den postdemokratischen Symptomen, dass solche Fragen an dazu kaum geeigneten und schon gar nicht vorgesehenen Orten gestellt und dort dann auf eine Weise beantwortet werden, die nichts Wesentliches mitteilt (auch nicht mitteilen will). Aber auch da scheint es nur noch darauf anzukommen, wie man etwas nicht sagt, um gleich die albernsten Haltungsnoten zu verteilen. Weiterlesen